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Celler Jugendbuchwoche stimmt den Wettergott gut gelaunt

Der zunächst eher trübe Dienstag verwandelte sich glücklicherweise doch noch in einen schönen Sonnentag, als Trompetenklänge in der Neuen Straße zu hören waren.

Samantha Kunert und Jonas Tergau spielten ein Begrüßungslied, bevor Elke Nießler-Rähse im Namen der
Organisatorinnen vom Arbeitskreis der Bibliotheksgesellschaft Celle die „Neue Straße der
Gedichte“ offiziell eröffnete.
Diese Traditionsveranstaltung, die immer im Rahmen der Celler Jugendbuchwoche stattfindet,
hat viele Schülerinnen und Schüler in die Stadt gelockt. Klassen von acht verschiedenen Schulen
waren gekommen, um die vorbeischlendernden Menschen mit ihren Gedichtvorträgen zu
erfreuen.

Die Bandbreite reichte hier wie gewohnt von lustigen, besinnlichen, jahreszeitlichen und
gesellschaftspolitischen Gedichten bis hin zu Gedichten über die „Neue Straße der Gedichte“
selbst. Dabei standen selbst verfasste und mit schauspielerischem Talent dargebotene Vorträge
gleichwertig nebeneinander.

Die Schreibwerkstatt „Wortsalon“ des Ernestinum trat vor dem von ihnen dekorierten
Schaufenster bei Thalia außer Konkurrenz an, da einige Mitglieder Teil einer Jury waren, die am
Ende der Veranstaltung die besten Vorträge besonders auszeichnen würde.

Aber nicht nur das interessierte Publikum und die Jury spendeten Beifall, selbigen gab es auch
von sechs mit Frack und Zylinder bekleideten Damen und Herren, die sich mit den Worten: „Hut
ab vor der Poesie“ vor den Vortragenden verbeugten.

Am Ende des Nachmittags spielten erneut die beiden Trompeter:innen vom Ernestinum, dieses
Mal „Sailing“, was wirklich hervorragend in die Atmosphäre passte.

Schließlich bedankte sich Nathalie Groß im Namen der Organisatorinnen für den gelungenen
Nachmittag und die rege Teilnahme. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebührt ein
großes Lob für ihre Beiträge, denn alles war wirklich schön vorbereitet und gut präsentiert.
Besonders herausragend war für die Jury jedoch dieses Mal die Grundschule Westercelle mit
einem selbst verfassten Text über die „Neue Straße der Gedichte“.

Folgende Schulen waren dabei: Oberschule Westercelle, Grundschule Vorwerk, Katholische
Grundschule, Grundschule Dahlhof / Sülze, KAV Gymnasium, Grundschule Klein Hehlen,
Grundschule Bruchhagen, Gymnasium Ernestinum.

[Text und Fotos: Dr. Nathalie Groß]

"Schöne Orte für tolle Worte" während der 16. Jugendbuchwoche

Die Jugendbuchwoche machte es möglich: Hineinschnuppern in Autor:innen-Lesungen – für jeden und kostenlos in annähernd intimer Atmosphäre.

Am Mittwochnachmittag fanden unter dem Motto „Schöne Orte für tolle Worte“ Kurzlesungen
in zwei Celler Geschäften statt. Bei „Ach wie fein“ und in der „wandliebe“ konnten sich Kinder
unterschiedlichen Alters sowie interessierte Erwachsene gratis in gemütlichem Ambiente
vorlesen lassen.

Jasmin Nemitz, die Inhaberin des zauberhaften Stoffgeschäfts „Ach wie fein“, empfing fünf
Autorinnen und Autoren:
Rüdiger Bertram las aus seinem brandneuen Bilderbuch „Kopfüber durch die Nacht“, Maja
Nielsen präsentierte ihr Sachbuch „Mit Jane Godall bei den Schimpansen“.
Boris Pfeiffer las aus seinem Kinderroman „Survivors“, der im Meer spielt, während Simak
Büchel den begeisterten Zuhörer:innen das Pony Bifi aus seiner Geschichte „Ein Herz für
Monster“ vorstellte. Zum Abschluss präsentierte Nathalie Groß den ersten Teil ihres neuen
Celle-Stadtführers nicht nur für Kinder „Komm mit nach Celle!“, der sich mit dem Celler
Schloss beschäftigt. Dabei lernten Kinder und Eltern Caroline Mathilde kennen, eine
Nutriadame, die sich in der Stadt bestens auskennt.
 

Ebenfalls fünf Lesungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, fanden zeitgleich am Kleinen
Plan in der „wandliebe“ statt. Nach der Begrüßung durch Nicola Vorderwülbecke,
Mitorganisatorin des Arbeitskreises der Bibliotheksgesellschaft, sprudelte Fee Krämer im
wahrsten Wortsinn los. Sie las eine Geschichte von „Giselala und Flupp“, einem Flaschengeist in
Ausbildung, vor. Nicht auf dem Weg zur Großmutter, trotzdem mit einem großen Korb,
abgedeckt mit einem roten Tuch, trat Dirk Petrick vor das gespannte Publikum. Nach und nach
lüftete er das Geheimnis um verschiedene Requisiten: Den Literaturpreis Eberhard, ein
geflügeltes Wildschwein, den er 2017 verliehen bekam; ein Mikrofon, das stellvertretend für
seine Arbeit als Synchronsprecher steht; ein Paar Elfenohren, denn Petrick verkleidet sich für
Lesungen gerne als Waldelf; eine CD, da er auch Hörspiele schreibt und ein Arbeitsheft mit
Arbeitsblättern, das Erst- und Zweitklässler beim Lesenlernen im Tandem unterstützt.

Janet Clark entführte in die Nachkriegszeit der Jahre 1946/47. Ihr Buch „Der schwarze Winter“
hat den Hungerwinter in Hamburg zum Thema. Begleiten konnten die Zuhörer:innen die
Mädchen Mila und Rosemarie auf dem Schwarzmarkt – sehr gefangennehmend beschrieben.

Martin Klein mit „Na sowas, wer war das?“ lockerte die Stimmung dann gekonnt wieder auf,
denn der herrliche Vorlesespaß wurde, wen wundert es, gekonnt in Szene gesetzt.
Auf Bitten aller Anwesenden las zum guten Schluss auch Nicola Vorderwülbecke aus ihrem
Buch „Fiete Frosch und die Wölfe“ vor.
Begeistertes Schmunzeln, ungläubiges Staunen und wissendes Nicken waren allenthalben bei
Inhaberin Margarethe Stumpf und ihren zahlreichen Gästen in der „wandliebe“ zu bemerken,
stets gefolgt von begeistertem (Szenen)-Applaus.
Auch Jasmin Nemitz im „Ach wie fein“ zeigte sich begeistert: „Das war sowas von toll und
großartig! Danke, dass wir dabei sein durften!“


Alle Autorinnen und Autoren sorgten mit ihren Texten für großartige Unterhaltung und viel
Freude bei den kleinen und großen Zuhörer:innen. Da es allen anderen Beteiligten ebenfalls sehr
gefallen hat, werden wohl auch bei der 17. Celler Jugendbuchwoche wieder Kurzlesungen an
„Schönen Orten“ stattfinden.

[Text und Fotos: Nathalie Groß und Sabine Richter]

 

Celler Schloss im Zeichen der 16. Jugendbuchwoche

Das Celler Schloss als Bühne für das Lesen: Die Bibliotheksgesellschaft Celle hat am vergangenen Montag im Rittersaal den offiziellen Auftakt der 16. Jugendbuchwoche ausgerichtet.

Unisono sprachen die erste Stadträtin Nicole Mrotzek und Dr. Silke Wachsmuth-Uhrner,
Vorsitzende der Bibliotheksgesellschaft Celle, in ihren Grußworten von der langen Tradition, die
die Jugendbuchwoche in und für Celle habe. Es handele sich hier um eine der größten in
Niedersachsen, vielleicht sogar in ganz Deutschland, waren sie sich sicher.
Seit den Anfängen 1989 hat sich in über dreißig Jahren das Format der Jugendbuchwoche
beständig weiterentwickelt und ist wichtiger als je zuvor geworden, wird doch in jeder fünften
Familie nicht mehr vorgelesen.

In dieser März-Woche werden landkreisweit etwa 11.000 Schülerinnen und Schüler von Klasse 1
bis Klasse 13 eine leibhaftige Autorin oder einen leibhaftigen Autor treffen. Dabei ist das
Angebot der annähernd 250 Lesungen an Schulen so vielfältig, wie das Spektrum rund ums
Bücher lesen selbst. Haben E-Book und Hörbuch ihren Siegeszug doch längst angetreten, wurde
das gedruckte Buch jedoch nicht verdrängt, sondern ergänzt.

Eine kurzweilige Vorstellungsrunde der angereisten Autorinnen und Autoren durch Sabine
Richter und Antje Jortzik-Paschek vom Arbeitskreis verdeutlichte den Anwesenden die
Bandbreite des Könnens: Diese Woche werden im gesamten Landkreis Celle natürlich Bücher
vorgelesen, aber es werden auch Gedichte rezitiert und Märchen erzählt. Es wird gesungen und
gezeichnet werden, manch einer wird sich verkleiden. Und alle Autorinnen und Autoren geben
Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Die Bibliotheksgesellschaft Celle bringt alle zwei Jahre die Schulen mit Autorinnen und Autoren
zusammen. Nur Dank der finanziellen Unterstützung vieler Sponsoren können vom Arbeitskreis
der Bibliotheksgesellschaft die Autorenlesungen an Schulen organisiert und ein
abwechslungsreiches Beiprogramm, das die Jugendbuchwoche für alle Bürgerinnen und Bürger
sichtbar machen soll, vorbereitet werden.

[Text und Fotos: Sabine Richter]

Das Programm

Plakat und Flyer